Besuch des Wohnhofs Treysa

Die Veranstaltungsreihe Gemeinschaftliches Wohnen führte dieses Mal zum Wohnhof nach Treysa. Viele Interessierte ließen sich über die Organisation und das Leben in Gemeinschaft informieren.

Über 30 Personen waren in den Wohnhof mitten in der Altstadt von Treysa gekommen, um das gemeinschaftliche Wohnprojekt kennenzulernen. Georg Schlamann, Initiator des Wohnhofs und Sophie Bernhardt, eine weitere Mitbewohnerin stellten das Wohnprojekt vor und berichteten über ihre Erfahrungen. Der Wohnhof ist nach dem Modell des Freiburger Mietshäusersyndikats organisiert. Dadurch wird die Immobilie langfristig dem Spekulationsmarkt entzogen und garantiert den Mietern eine stabile Wohnsicherheit und eine günstige Miete. Im Wohnhof kann sich die Bewohnerschaft mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten einbringen, sei es bei den baulichen Vorhaben, der Verwaltungsarbeit, bei der Organisation von Veranstaltungen oder im großen Garten des fast 5000 Quadratmeter großen Grundstücks. Einmal in der Woche trifft man sich, um alle Dinge gemeinsam zu besprechen und zu entscheiden. Meistens gibt es im Anschluss ein gemeinsames Essen im großen Veranstaltungsraum, der ursprünglichen Werkstatt des ehemaligen Betriebsgeländes. Hier stehen Veränderungen an. So wird der Gemeinschaftsraum in einen gerade entstehenden Anbau umziehen. Und in den frei werdenden Räumlichkeiten werden zwei neue, kleine Wohnungen entstehen. Der Wohnhof entwickelt sich also ständig weiter. So bieten zwei bisher ungenutzte Scheunen noch Wohnpotential, das in den folgenden Jahren nach und nach ausgebaut werden soll. Die Kosten für Sanierung und Ausbau werden häufig über Direktkredite von Privatpersonen finanziert. Die Mieteinnahmen tilgen dann die Kredite. Großer Wert wird im Wohnhof auf ein Mehrgenerationenwohnen gelegt. Das ist eine Herausforderung, denn in der Regel fragen mehr Menschen im fortgeschrittenen Alter bei gemeinschaftlichen Wohnprojekten an als junge Familien. „Man sollte kritikfähig sein und die Gemeinschaft auch mal vor die eigenen Bedürfnisse stellen können“, resümiert Sophie Bernhardt am Ende der Veranstaltung aus ihren bisherigen Erfahrungen von einem Leben in Gemeinschaft. Aber man wird dafür belohnt, weil gemeinschaftliches Wohnen es einem ermöglicht, Dinge zu teilen, Gemeinschaft zu leben und Raum zur Entfaltung zu haben.

Die Veranstaltungsreihe Gemeinschaftliches Wohnen ist eine Kooperation von LEADER-Regionen aus Nord- und Osthessen: Schwalm-Aue, Knüll, Kellerwald-Edersee, Mittleres Fuldatal, Hersfeld-Rotenburg und Rhön. Die nächste Veranstaltung führt am 21.06.2024, 15:00 Uhr zum Alten Hofgut nach Frielendorf-Lenderscheid. Um Anmeldung wird gebeten unter:  forms.office.com/e/WMxSSGkYRx

Foto: Besichtigung des Außengeländes; Quelle RM Schwalm-Aue

Weitere Infos:
Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue e.V.
Landgrafenstraße 9
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Sonja Pauly
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